Public Speaking

08Dez2015

Heute möchte ich euch gerne an einem, für mich persönlich, sehr wichtigen Ereignis teilhaben lassen. 

In der Schule gab es vor ein paar Wochen die Chance bei einem Public Speaking Wettbewerb teilzunehmen.  

Ich schätze früher hätte ich mich so etwas nie getraut, doch als es uns es vorgestellt wurde, wusste ich irgendwie das ich unbedingt mit wirken wollte. Und so kam es schließlich, dass ich zu Mister Brittan gegangen bin, der mit uns die Reden vorbereiten und überarbeiten wollte. 

Er hat sich natürlich gefreut und meinte er müsste noch auf andere Teilnehmer warten damit es auch wirklich stattfinden kann. 

Ich muss sagen, ich war wirklich so unglaublich aufgeregt, aber positiv da ich es kaum erwarten konnte. 

 

Ich konnte mich noch daran erinnern, wie es in der Schule zuhause war. Englisch Unterricht und wir hatten das Thema ‚Speech‘. Ich müsst wissen ich war so unglaublich nervös. Ich hatte wirklich richtige Angst mich zu blamieren, schließlich war ich nie die beste in Englisch gewesen und um ehrlich zu sein, sogar einer der Schlechtesten. 

Nach meinem Vortrag hatte ich ein wunderbares Gefühl, es war echt kaum zu beschreiben. Und ich habe gemerkt ich bin gar nicht so schlecht im Reden halten. 

 

Ich denke das war auch so ziemlich der Grund warum ich wieder eine Rede halten wollte, der Fakt das es wieder in Englisch sein sollte und dazu noch vor völlig fremden Menschen hatte mich nur noch bekräftigt in meinem Vorhaben. 

Es hatte sich in meinem Kopf festgesetzt und ich wollte mitmachen, allen zeigen was ich kann,  mein englisch dadurch verbessern, ein ordentliches Feedback bekommen, mein Selbstbewusste sein aufpushen und schließlich aus meiner Komfortzone herauskommen. 

 

Komfortzone. Kleines Wort, aber hat doch so große Bedeutung. Manche werden jetzt vielleicht denken, dass ich doch schon aus meiner Komfortzone herausgetreten bin als ich mein Abenteuer in England angetreten bin. Da haben die meisten auch wahrscheinlich Recht, ohne Frage.

Doch wollte ich mich hier auch neu entdecken, neu finden, mich ausprobieren und entfalten. 

Schließlich war das hier meine Chance auf neue Möglichkeiten, also warum sollte ich sie nicht ergreifen wenn ich die Chance dazu habe ? 

 

So kam es dann, dass ich meine Rede an Mister Brittan weiter gegeben habe, damit wir sie nochmal durchgehen konnten. 

So kommen wir dann zu diesen tragischen Teil in einer traumhaften Geschichte. 

Der kleine Rückschlag das meine gesamte Rede vielleicht niemand jemals zu hören bekommen könnte. Wie auch irgendwie zu erwarten war, gab es nicht wirklich eine riesige Menschenmasse die unbedingt am Public Speaking teilnehmen wollte. Also musste ich ein paar Tage bangen damit sich noch ein paar Leute melden würden, da es sonst wegen zu wenig Leuten nicht stattgefunden hätte. 

 

Hier kommt dann mein großes Dankeschön an Richard, Jordan, James und Anastasia.

Anastasia nahm schon letztes Jahr teil, da sie ein Jahr über uns ist und wusste somit was auf sie zukommen würde. Wir dagegen wussten nicht viel, was wir wussten war soviel: 

 

  • Dienstagabend im ‚Red Lion‘, welcher ich sagen muss ziemlich schick aussieht. 
  • Veranstaltung nur für geladene Gäste 
  • Veranstalter war der ‚Rotary Club‘, welcher hier ein ziemlich hochangesehener Club ist 
  • Mitglieder im Club würden so über 60+ sein
  • Mitglieder waren oft Businessleute mit viel Geld
  • Sie machten diese Veranstaltung einmal im Jahr in Zusammenarbeit mit unserer Schule
  • Die Kleiderordnung war, dass wir uns smart kleiden sollten 
  • Wir bekommen ein Essen spendiert 

 

So nach diesen Erlebnis kann ich alle Punkte zu hundert Prozent bestätigen! 

 

Da ich etwas Sorge hatte alleine in den Red Lion zu gehen, da ich mich ja überhaupt nicht auskannte, haben wir uns beschlossen uns ein paar Minuten früher davor zu treffen und zusammen hineinzugehen. 

Also haben wir uns um 6.40pm getroffen und haben uns in die Höhle des Löwen begeben. (haha  sorry Leute aber das musste sein :D) 

 

 

Ich muss sagen am Anfang war es schon ziemlich komisch. So viele fremde Leute denen wir unsere Rede präsentieren würden. Wir hatten zwei lange Tische an denen wir alle platz nehmen sollten, doch wir Kandidaten wurden an den Tischen verteilt, damit wir auch schön mit den Mitgliedern reden zu können. 

Nach einer Weile kamen wir dann auch zu den Essensteil. Möchte ich ehrlich gesagt nicht weiter ausführen, da es auch nur ein normales Essen war. 

Schließlich kam dann die Zeit wo es nach dem Essen eine kurze Pause gab bevor wir zu den Reden übergehen würden. 

 

Ich hatte die Ehre NICHT die Erste zu sein! Thanks god for this !! 

Und nein ich war glücklicherweise auch nicht die letzte, denn meiner Meinung nach sind diese beiden Positionen einer der Schlechtesten. Sie machen einen nur noch nervöser und man könnte am Ende noch anfangen zu denken, dass seine eigene Rede nicht gut genug ist und anfängt zu zweifeln. 

 

Schließlich musste Richard als erstes ran. Ich muss sagen, ich fand seine Rede echt klasse! 

Er hat sich mit der früheren und heutigen Generation beschäftigt, wie sie sich verändert hat und welche Gründe es haben könnte. Es gab einige Fragen über die ich mir jetzt noch Gedanken mache. 

Am Ende seiner Rede wurde selbst verständlich applaudiert und der nächste, in dem Fall Anastasia war an der Reihe. 

Bevor wir jeweils nach vorne gingen, gab es eine kleine Einführung zu unserer Person. Diese Einführung hatte Mister Brittan für uns verfasst und wir wussten bis zu diesen Zeitpunkt selber nicht, was er da zu Papier gebracht hatte. 

Eines war auf jeden Fall klar, er hatte unsere Stichpunkte die wir ihm gegeben haben, zu einem echten Lacher gemacht und war für mich persönlich ganz gut um noch mal locker zu werden. 

 

Bevor ich schließlich zu meiner Rede komme möchte ich noch kurz die Themen von den anderen erwähnen. 

 

Richard hatte wie schon zuvor gesagt das Thema Generation.

Anastasia hatte das Thema Gesellschaft und wie wir uns verändern nur um in irgendwelche Gruppen zu passen. 

James sprach über ein politisches Thema, nämlich wie die Wahlen in den letzten Jahren gelaufen waren und weiter ziemlich heikle Themen zur Politik. 

Nach James, der meiner Meinung eine unglaublich gute Rede hatte und auf jeden Fall irgendwann in der Politik zu sehen sein wird, war schließlich ich an der Reihe.

 

Ich muss ehrlich sagen ich war nicht so nervös oder aufgeregt wie ich es erwartet hatte, war sogar relativ gelassen für meine Verhältnisse. Für die, die mich ja wirklich gut kennen wissen, dass ich eine Dauerzitterin  bin. Ich zittere immer mehr, als man normalerweise tut und ich hatte erwartet das es an dem Abend wieder bis ins unermessliche geht. 

Doch nein, dass war nicht der Fall!! 

Die Erklärung dafür ist wahrscheinlich, dass ich mit einer ganz anderen Art und Weise an die Sache gegangen bin als in anderen Fällen. 

Ich habe daran teilgenommen aus Spaß und nicht mit den Gedanken zu gewinnen. Ich habe bemerkt ich habe mich in den letzten Monaten verändert. 

Keine Panik nichts schlimmes!! Nur bin ich selbstsicherer geworden in dem was ich mache und was ich mir für Ziele setzte. 

Eine weitere Sache die mich noch gestärkt hat waren die Worte von Sue bevor ich gegangen bin. 

Sie sagte zu mir das die stolz auf mich ist und das sie in den letzten Monaten gemerkt hat, wie sehr sich mein englisch verbessert hat und ich stolz auf mich sein kann da ich sehr an dieser Rede gearbeitet habe. 

 

Und dann war der Moment da. Mein großer Auftritt. Ein deutsches Mädchen unter ganzen Engländern möchte über Anorexia nervosa sprechen (=Magersucht). 

Ich habe ca. 7 Minuten gebraucht und ich habe sie so sehr genossen, dass es kaum zu glauben ist. Mir war so ziemlich egal ob manche das Thema nicht mochten oder ob sie eine andere Meinung zu gewissen Stellen hatten. 

 

Ich war so unglaublich stolz auf mich !! Trotz das meine Stimme mitten in meiner Rede auf einmal verschwand. Ich will nicht sagen das der Moment peinlich war, denn das war er nicht. Ich glaube, ich habe mich so professional verhalten wie ich nur konnte. 

Habe mich kurz entschuldigt, umgedreht, gehustet damit dieser Frosch in meinem Hals endlich verschwindet und schließlich meine Rede weiter geführt. 

Professionell nicht ? :P 

 

Ein großer Unterschied zwischen meiner Rede und den Reden der anderen war, dass bei mir totenstille herrschte. Die anderen hatten vereinzelt Witze enthalten, es gab einige Lacher weswegen sie stoppen mussten.  Ich muss ehrlich sagen, am Anfang machte mich das nervös da ich keine Witze oder ähnlich enthalten hatte, doch dann musste ich mich daran erinnern warum ich keine Witze in meiner Rede enthalten hatte. 

Ich hatte ein ernstes Thema gewählt, schließlich ist eine Krankheit wie Magersucht oder Bulimie kein Spaß. 

 

Doch auch bei mir gab es Applaus, nachdem ich mich mit einem schlichten ‚Thank you‘ verabschiedet hatte. 

 

Der letzte unserer kleinen Truppe war schließlich Jordan. Er hatte das Thema Technologie gewählt, erzählte wie es sich verändert hatte und wog die Vor- und Nachteile ab. Im Nachhinein hatte aber jeder gemerkt das es definitiv ein Nachteil war, wie wir Menschen damit umgehen. 

Keine ordentliche Konversationen mit anderen und dient zur Hilfe Babys ruhig zu stellen wenn sie mal wieder für Eltern zu laut sind, warum auch nicht ein iPad in die Hand drücken. 

 

Als wir dann mit unseren Reden durch waren gab es eine zweite kurze Pause, da sich die Jury besprechen musste. 

In der Zeit haben ich mich wieder mit den Leuten um mich herum unterhalten und die anderen für ihre ausgezeichneten Reden gelobt. (Das hört sich jetzt irgendwie nach schleimen an…) 

 

Schließlich war dann der Moment gekommen. (Ich werde ja jetzt schon wieder nervös :D) 

Sie haben uns mitgeteilt, dass wir alle ausgezeichnete Reden hatten und dazu noch gute Pausen eingebracht haben. Dennoch gab es zwei Leute bei denen man sich nur schwer entscheiden konnte wer der bessere war. 

Wie für mich persönlich zu erwarten war es James und dann kam der Schock…

Die Jury hatte mich und James als die besten ausgewählt!!! 

Könnt ihr das glauben ?? DAS hatte ich nie erwartet!! 

 

Doch schließlich konnte nur einer gewinnen und mit ein paar erklärenden Sätzen, warum sie sich so entschieden haben, wurde bekannt gegeben wer von uns beiden gewonnen hatte. 

Ich muss ehrlich sagen, im Nachhinein kann ich diese Entscheidung sogar etwas mehr verstehen als vorher. Der Präsident vom Rotary Club erklärte und das ein wichtiger Punkt war das Tempo innerhalb der Rede zu halten und auch eine ordentliche & klare  Aussprach. 

 

Ja aber natürlich liegt ihr falsch. Nur weil James Engländer ist bedeutet, dass nicht gleich das er gewinnt. 

Ja ihr dürft mir Glückwünschen !!!! Den hier schreibt euch gerade die Gewinnerin von ihren unglaublichen Erlebnis! Das Deutsche Mädchen hatte sich gegen 4 Engländer durchgesetzt und durfte letztendlich die Trophäe in den Händen halten. 

Nein auch kein schlechter Witz es gab wirklich eine Trophäe, welche jetzt gut positionier in meinem Zimmer steht :) 

Für jeden von uns gab es dann auch noch eine Urkunde, doch wie ich später bemerkt habe wurde darauf mein Name falsch geschrieben :D 

Ab jetzt heiße ich ‚Magdalina‘, hat doch auch ein gewisses etwas nicht ? ;D 

 

So zum Ende hin möchte ich mich nochmal entschuldigen, dass dieser Blogpost so lang geworden ist!! Ich hatte eigentlich nicht geplant gehabt knappe 2000 Wörter zu schreiben ode auch 4,5 Seiten. Zum anderen ein großes Danke die es zu Ende gelesen haben und sich darüber gefreut haben. :) 

Ich weiß nicht ob der Grund ist das meine einzige Stunde heute ausgefallen ist und ich meine gesamten Aufgaben erledigt habe und hier trotzdem bis halb 4 in der Schule bleiben muss aber anyway… 

 

Liebe Grüße Mäggi xx